Ölmühle, Morbach-Schmausemühle, ein Kleinod mit Anziehungskraft

Aufgrund ihres großen volkskundlichen und geschichtlichen Wertes und der malerischen Zuordnung von Wohn-und Mühlengebäude und dem Wirtschaftsgebäude wurde die Mühle 1982 im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich unter Denkmalschutz gestellt.

Die Gemeinde Morbach, die schon in dieser Zeit die Bedeutung der Mühle erkannte und den Kauf der Mühle anstrebte, gab hierzu die Anregung.

Historische Vergangenheit

Es ist davon auszugehen, daß die Mühle aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt. Durch eine Urkunde des Amtsgerichtes Rhaunen ist deutlich belegt, daß Herr Johann Schmaus aus Kirchberg am 5. März 1811 die Ölmühle mit der Schneidmühle von den Brüdern Stephan und Konrad Thomas gekauft hat.

Herr Schmaus zahlte damals 400 Reichstaler für das gesamte Anwesen. Diesen Betrag „stotterte“ er in 4 Jahresraten 1812, 1813, 1814 und1815 jeweils an Ostern ab. Johann Schmaus und seine Ehefrau Margarete betrieben Öl- und Schneidmühle bis zum Jahre 1841.

Der Name des Morbacher Ortsteils Schmausemühle, heute etwa 100 Einwohner, ist auf Johann Schmaus zurückzuführen.

Am 27. Mai 1841 vererbten sie ihr Anwesen an ihren Sohn Johann, der 1846 Angela Berendt aus Riedenburg heiratete. Schon 1851 stirbt Johann Schmaus mit 34  Jahren. Das Anwesen wird später unter die Kinder Matthias (geb.1850) und Katharina (geb.1848) geteilt. Matthias erhält die Schneidmühle, während die Tochter Katherina, die Matthias Decker aus Morbach heiratete, die Ölmühle erhält.

Der Mahlbetrieb wurde 1952 fast vollständig eingestellt, weil nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung stand, um den Antrieb von Kollergang und Ölpresse durch das Wasserrad zu gewährleisten.

Die Gemeinde Morbach hat in diesen Jahren im Quellgebiet des Morbachs Wasser für die Trinkwasserversorgung des aufstrebenden Ortes Wasser abgeleitet. Außerdem war das Rapsöl mit Beginn der 50er Jahre nicht mehr so sehr gefragt, da in dieser Zeit schon andere Speiseöle in unserer Gegend an Bedeutung gewannen.

Im Jahre1997 kaufte die Gemeinde Morbach nach vielen Bemühungen die Ölmühle Morbach-Schmausemühle zum Preis von 169.000,00 DM. Dieser Verkaufspreis wurde durch ein Wertgutachten des Katasteramtes Wittlich in Verbindung mit Dr. Klaus Freckmann, dem Leiter des Freilichtmuseums Bad Sobernheim, ermittelt.